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Der Duppauer Marktplatz

Das Duppauer Gebirge

nach dem Sudetenland- Wegweiser von Rudolf Hemmerle

und nach Wikipedia

Bericht von Radio Prag: Im Wald versunken...

Das schöne Duppauer Gebirge ist nicht mehr so wie früher. Von den einst blühenden Ortschaften steht kein Stein mehr auf dem anderen. Als Truppenübungsplatz mißbraucht ist das Duppauer Gebirge das Sinnbild der Zerstörung.

Das Duppauer Gebirge ist entstanden infolge des Einbruchs des Egergrabens im Süden des Erzgebirges. Nach der Wisssenschaft ist dieses Gebirge der Rest eines riesigen Vulkankegels, dessen fast kreisrunde Basis einen Durchmesser von 40 Kilometer hat. Typisch für diesen Gebirgsstock sind die strahlenförmig nach allen Richtungen ausgehenden Erosionstäler.
Das Basaltgebirge erreicht im Burgstadl 932 Meter und im Ödschloßberg 925 Meter. Dieser vulkanischen Tätigkeit im Tertiär verdanken der Gießhübler und der Kronsdorfer Sauerbrunn ihr Entstehen. Damals dürften auch die Löcher im Basaltgestein entstanden sein, durch die Gas entströmt; an diese sogenannten Zwerglöcher sind Sagen geknüpft. Eine geologische Besonderheit ist in einer Höhe von 700 Meter gelegenes Kohlenflöz am Hirschbühl bei Mühldorf. Aus der "grünen Erde", die ihren Ursprung im Basalt hat, wurde das sogenannte Kaadner Grün, eine Lebensmittel- und  Malerfarbe, hergestellt.
Das Duppauer Gebirge (tschechisch Doupovské hory) ist ein Mittelgebirge in Böhmen . Es hat eine Fläche von 607 km² und liegt größtenteils in denBezirken Karlovy Vary und Chomutov  im Nordwesten Böhmens  östliche Ausläufer befinden sich im Bezirk Laun. Vom nördlich befindlichen Erzgebirge wird es durch das Tal der Eger  getrennt. Das Gebirge ist heute zu großen Teilen unbesiedelt und wird militärisch genutzt. Der Truppenübungsplatz Hradiste  ist mit einer Fläche von 330 km² der größte in Tschechien.
Entlang des Flusslaufs der Eger im Norden erstreckt sich das Gebirge von Karlsbad nach Osten bis  Klösterle an der Eger und Kaaden. Östlich grenzt es an das Saazer Becken, wo an seinen Ausläufern der Ort  Podersam  liegt. Westlich des Duppauer Gebirges erstreckt sich der Kaiserwald, im Südwesten geht es in das Tepler Hochland über. Südlich des Gebirge befinden sich die Gemeinden Buchau, Luditz und Chiesch. Das frühere politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Gebirges bildete die zwischen 1954 und 1955 geräumte Stadt Duppau, die heute nicht mehr existiert. Entlang der Eger befinden sich mehrere Burgruinen.

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Das Gebirge ist vulkanischen Ursprungs und besteht vorwiegend aus Basaltgestein. Seine Entstehung erfolgte in zwei Phasen während des Oligozän  und Miozän. An der Stelle des heutigen Gebirges befand sich ein etwa 2.000 m hoher, in seinen Ausmaßen mit dem Ätna vergleichbarer Vulkangipfel, der bei einem Ausbruch explodierte und dessen Aschekegel durch Erosion abgetragen wurde. Seinen Krater bildet der Duppauer Kessel. Die Aubach mit ihren Zuflüssen Fleckbach und Hohentalbach gliedert das Gebirge in zwei Hauptplatten, die Liesener Platte und die Burgstadtler Masse.
Den nordöstlichen Gebirgsteil bildet die Liesener Platte  nahe Kaaden. Sie wird durch sanfte fruchtbare Täler und Waldreichtum gekennzeichnet und ist mit einer durchschnittlichen Höhe von 650 m der niedrigste Teil des Gebirges. Über das Gebirgsplateau führte am Olleschauer Pass eine alte Handelstraße aus dem Egertal bei Welchau nach Duppau. Das Tal der bei Woslowitz in die Eger mündenden Bublava (Geigenbach) bildet die natürliche Grenze zum Hengbergplatte genannten westlichen Teil. Die höchste Erhebung ist der 811,7 m hohe Liesen.

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Saar

 
Die Hengbergplatte zeichnet sich durch tiefe schroffe Täler zur Eger hin aus. Wegen der unwirtlichen Bedingungen und wenig ertragreichen Böden war dieser Teil nur dünn besiedelt. Sie weist eine Vielzahl tektonischer Störungen auf, die die Ursache für das reichhaltige Vorkommen von Säuerlingen sind. Bekannt sind die Sauerbrunnen von Gießhübl und von Krondorf. Der höchste Gipfel dieses Teils ist der Hengberg mit 827,8 m

 

Den höchste Teil des Gebirges bildet die Burgstadtler Masse, die ihren Namen vom Doppelgipfel des Burgstadtl (Hradište) erhielt, der mit 933,8 den höchsten Gipfel des Duppauer Gebirges bildet. Dieser südliche Gebirgsteil zeichnet sich durch sein rauhes Klima aus. Er war nur spärlich besiedelt, seine Bewohner lebten von Viehzucht und Weidewirtschaft im Südwesten der Masse liegt ein 850 m hohes Hochplateau, aus dem die vier höchsten Berge herausragen und das eine Wasserscheide zwischen Eger und Moldau bildet. Vom Burgstadtl hat man einen weiten Rundblick: Nach Süden ins Tepler Hochland, nach Westen in den Kaiserwald- beide sind Mittelgebirge-von etwa gleicher Höhe- nach Norden ins Erzgebirge. mit dem 25 km entfernten Keilberg, 1244 Meter, nach Osten ins fruchtbare Saazer Hopfenland und bei guter Fernsicht bis zu den Türmen der 100 km entfernten Stadt Prag.
Es stellt den Kraterrand des einstigen Vulkans dar. Das Zentrum des Gebirges bildet der von der Aubach  durchflossene 20 km² große Duppauer Kessel. Der vulkanische Explosionskrater mit einem Durchmesser von 5 km, dessen Magmaschlot durch den der Mitte des Kessels gelegenen Theralithhügel des 648,5 m hohen Flurbühl gekennzeichnet ist, bildete durch seine Eruptionen das gesamte Gebirge. Am Osthang des Flurbühls lag in 570 m ü.M. die Stadt Duppau, die 1955 aufgelöst wurde.

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Trotz der mittleren Seehöhe von 570 Metern gediehen in windgeschützter Lage alle mitteleuropäischen Getreide- und Obstsorten. Eine Besonderheit dieser Landschaft waren wildwachsende Stachelbeeren und Vogelkirschen. Wer im Frühling auf einem der Berge stand, etwa dem 694 Meter hohen Schwabenberg bei Koslau, schaute auf ein Blütenmeer. Felder und Wiesen in ihren verschiedenen Größen und Formen waren bunt gestreut- die Bauern waren die besten Landschaftsgärtner. Oft trennten breite Raine, die mit dichtem Gesträuch Vögeln und Niederwild Schutz boten, die bewirtschafteten Flächen.

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Alte knorrige Bäume kennzeichnen das Landschaftsbild

Die üppige Vegetation - etwa 4.000 Pflanzenarten- verdankte diese landschaft einem ausgeglichenen Wasserhaushalt; gegliederte Kulturen speicherten die ergiebigen Niederschläge. Sauberes Wasser floß aus zahlreichen Quellen. Mit den erruptiven Vorgängen vor 60 Millionen Jahren erklären Geologen die vielen köhlensäurehaltigen Sauerbrunnen in dieser Region und die Thermalquellen im böhmischen Bäderdreieck.
Das Duppauer Gebirge war wegen seiner natürlichen Bedingungen das am dünnsten besiedelte Gebiet Böhmens. Seine Bewohner waren größtenteils Deutsche. Außer der Stadt Duppau bestanden im Jahre 1921 noch 17 Gemeinden. Die Bevölkerungszahl betrug zu dieser Zeit 15.149 Menschen, die in 2.725 Häusern lebten. Auf den entlegenen Dörfern bildeten Viehzucht, Obstbau, Zeidlerei und Leineweberei die Lebensgrundlage der Bewohner. Auf den fruchtbaren Böden erfolgte eine landwirtschaftliche Nutzung, steinigere Äcker wurden für den Anbau des Duppauer Berghafers, aber auch zum Hopfen- und Gemüsebau genutzt. Durch den Schutz des Erzgebirges hat der Norden des Gebirges ein trockenes Klima und gehört zu den wärmsten Orten in Böhmen.
Nach der Vertreibung  der Deutschen in den Jahren 1945 und 1946 konnte die Gebirgsgegend nur noch sehr schwach besiedelt werden. Das veranlasste die tschechoslowakische Regierung während der Zeit des kalten Krieges zur Errichtung eines Truppenübungsplatzes in dem Gebirge. Ab 1953 begann die Aussiedlung der Bewohner, die 1955 abgeschlossen war. Nach 1960 wurden die ehemalige Stadt Duppau sowie leerstehende Dörfer in Manövern als Zielobjekte für den Beschuss und Bombardierung durch die Land- und Luftstreitkräfte dem Erdboden gleichgemacht.
Dieses Land, das einst die Zistersienser Mönche vom Kloster Waldsassen kolonisiert haben, ist heute verwüstet. 1991 bestanden auf dem Truppenübungsplatz nur noch 102 Häuser, in denen 616 Menschen lebten. Insgesamt 67 Ortschaften, Weiler und Höfe wurden zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. Das Gebirge hat sich heute auf Grund der aus der 40-jährigen Nutzung als Truppenübungsplatz resultierenden völligen Unzugänglichkeit zu einem Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten entwickelt. Es entstanden reichhaltige Populationen der Küchenschelle. Seit den 1990er Jahren ist ein Zutritt nach vorheriger Genehmigung wieder möglich. Nach wie vor wird das Gebiet jedoch für militärische Übungen genutzt.

Das Duppauer Gebirge heute