Tunkau 1394 - 1953 (Tunkov) von Zdena Binterova, Übersetzung Gerhard Stübiger |
Tunkau lag 12 km westsüdwestlich von Kaaden im oberen Teile des Hollbaches. Der Hollbach entspringt 1,3 km südsüdwestlich vom Dorfe und sein Oberlauf wurde Hollbach und sein Unterlauf Geigenbach genannt. Entlang der Straße, die über Tunkau von Pürstein nach Duppau führte, war die Mehrzahl der Häuser erbaut worden. Das Dorf lag auf einer Seehöhe von 625 m, aber die Tunkauer Grundstücke reichten bis zur Seehöhe von 800 m. Wegen der Höhenlage brachte der Boden keine hohen Erträge, aber es gelang, erfolgreich Hafer, Kartoffeln, Futterpflanzen und teilweise Korn anzubauen. Tunkau wurde von drei Seiten von bewaldeten Bergen geschützt, nur der Norden blieb offen, so dass kalte Nordwinde den Obstbäumen schadeten. Inmitten des Dorfes stand die moderne St. Marien Kapelle, die im Jahre 1846 noch nicht erwähnt wurde. |
Zur zwangsweisen Aussiedlung von Tunkau kam es in der 1. Etappe, d. h. zum 15. 6. 1953.
Zusätzlicher
Text: Tunkau gehörte zum Gerichtsbezirk Kaaden. Meereshöhe 625 m. 215 ha, 35 Häuser, 174 Einwohner, alle deutsch. Pfarre: Okenau, Post: Totzau, Schule: Deutsche öffentliche Schule. Nächste Bahnstation: Pürstein. 1 Gasthaus, 1 Kaufladen, 1 Butterhändler. Dieses Dorf slawischer Gründung gehörte mit zu den ältesten im Duppauer Gebirge. Es existierte schon im Jahre 1196, wo es Milhost aus Maschau dem Zisterzienserorden schenkte. In der Vergangenheit gehörte es den Herren auf der Schönburg und den Herren zu Klösterle. Die Untertanen mussten bis auf die Schönburg zur Robot gehen. Tunkau liegt am Bach Bublava (übersetzt Riesel oder Strudel) und ist umgeben von bewaldeten Hügeln. Von der offenen Nordseite kamen kalte Winde ins Tal, für die Landwirtschaft keine guten Bedingungen, nur für die Viehzucht. Die Bewohner waren meist in der Waldarbeit beschäftigt. In der Mitte des Dorfes stand eine Kapelle der Jungfrau Maria", sie soll aus dem 19. Jahrhundert stammen. Im September 1944 beim großen Luftkampf über dem Erzgebirge sind auch einige Bomben ins Dorf gefallen. Tunkau wurde 1953 abgetragen. |
Lapidarium: Fundstück: GrenzsteinPate: JUDr. Antonin Solc, Karlovy Vary Einweihung: 4. Juli 2004 |