Sagen

 

Die Liebmeßkirche und der Ruhstein.

Zwischen Wend und Ilburg auf Egerberg und Wilhelm Schönburg war aus unbekannter Ursache eine Fehde ausgebrochen. Diesen Streit teilten jedoch die Kinder der beiden Nachbarn nicht; denn der Sohn des Egerbergers hatte zur Tochter des Schönburgers eine tiefe Zuneigung gefaßt. Die jungen Leute trafen sich Sonntags stets am Fuße des Schwarzberges, welcher Ort noch heute die Liebmeßkirche heißt. Sie ließen in aller Heimlichkeit ein Kirchlein erbauen und sich in demselben trauen. Während der Wandlung versank jedoch die Kirche und das Brautpaar. Der Schönburger, in dem Glauben, sein Nachbar sei an all dem Unglück schuld, forderte Genugtuung. In dem Zweikampf, der entscheiden sollte, verwundeten sich beide Gegner so sehr, daß sie beim „Ruhstein" entseelt niedersanken und auch hier begraben wurden. Dieser Ruhstein befand sich im Roschwitzer Gemeindegebiete, u. zw. an dem von Kettwa nach Roschwitz führenden alten Fuhrwege dort, wo derselbe vom Spinnelsdorf-Klösterle Wege gekreuzt wird. Er bestand aus Basalt, bildete eine große, unregelmäßige Platte in der Gestalt eines Viereckes von beiläufig 1½ Meter Länge und 1 Meter Breite und ragte etwa ½ Meter aus dem Erdboden hervor, sodaß er von Lastträgern als Ruhebank benutzt wurde. In dem Jahre 1863 oder 1864 soll er infolge Abgrabungen am Kettwa-Roschwitzer Wege verschüttet worden sein.

 

Die letzten Zwerge des Schwarzberges.

Oberhalb der Ruine Egerberg, in halber Höhe des Schwarzberges, befinden sich zwei Zwerglöcher. Während eines derselben unscheinbar ist, reicht das zweite tief in das Erdinnere und birgt eine gute Quelle, die schon manchem Holz- oder Heumacher einen erquickenden Labetrunk bot. Als die Zwerge, beleidigt durch die Selbstsucht der Menschen, die Höhlen des Egertales verließen und bei Sosau die Eger übersetzten, blieb noch ein Paar in den Zwerglöchern zurück. Es war scheu und floh die Nähe der Menschen. Einmal gelang es jedoch einem Bauer aus Kettwa, das Zwergweiblein, das seine Nebelkappe abgelegt hatte, zu fangen. Flehentlich bat das kleine Geschöpf um seine Freiheit und gab vor, es habe ein nur wenig Tage altes Kind zu stillen. Aber der Mann ließ sich nicht erweichen, trug das Weiblein heim und sperrte es in die Oberstube. In der Nacht erschien der Zwerg mit dem Kinde beim Fenster, tröstete die Gefangene und ermahnte sie, ruhig zu bleiben, bis sich eine günstige Gelegenheit zur Flucht biete. Das Weiblein aber gebärdete sich immer rasender, riß das Fenster auf, sprang hinaus, fiel auf einen spitzigen Zaunpfahl und kam elend um. Seither lastet auf diesem Hause ein Fluch.

 

Die verwunschene Jungfrau von Pragerhaus.

Zwischen dem Humitzberge und der Heiligleiten (auf Humitzer Grund) ist eine Anhöhe, die einst das Schloß Pragerhaus oder Brockenhaus trug. Die Burg spielt in der Geschichte keine Rolle und es ist daher anzunehmen, daß sie von Nikolaus von Prag, Herr auf Egerberg, der noch mehrere „Häuser" besaß, erbaut wurde. Am Fuße des Pragerhauses, an das gegenwärtig nur noch einige Steintrümmer erinnern, auf Kettwaer Seite, lag ein sargähnlicher Stein, der ein verwunschenes Burgfräulein von Pragerhaus bergen sollte. Jahrelang war dieser Steinsarg ein vielbesprochenes Rätsel. Endlich im Jahre 1888 fiel der Schleier. Beherzte Männer bohrten den Stein an, luden ihn mit Pulver und sprengten ihn. Nichts kam zum Vorschein. Der Sarg mit der verwunschenen Jungfrau war eben nur eine sechsseitige Basaltsäule, wie sie öfters auf Basaltbergen zu finden sind.

Die goldene Kugel.

Die verwunschene Jungfrau von Pragerhaus soll eine goldene Kugel in die Erde versteckt haben. Eine große Wasserflut wird einmal kommen, sie wird die Kugel auswaschen, ein Hirtenjunge wird sie finden und durch sie glücklich werden.

Das Goldbrünnel.

Im Eiswasserwald, der zwischen Pragerhaus und der Heiligleiten liegt, entspringt das Goldbrünnel, eine Quelle, die wegen ihres köstlich labenden Wassers allenthalben besucht wird. Einst hatte auch ein Reisender hier seinen brennenden Gaumen gekühlt und setzte sich zu kurzer Rast nieder. Sein Blick ruhte mit Wohlgefallen auf dem herrlichen Gelände und senkte sich endlich zur Quelle nieder. Da entdeckte er auf dem Quellengrunde schwarze Körner, die das Wasser nicht imstande war, weiter zu spülen. Der Reisende löste sie sorgsam auf, verwahrte sie gut und trug sie zu einem Goldschmied. Dieser erkannte gar bald, daß die Körner gutes Gold waren und der Reisende bekam für seinen Fund soviel Geld, daß er ein reicher Mann wurde.

 

Der Zwerg vom Trubach-Zwergloche.

Wo die Bezirksstraße den Trubach übersetzt, erhebt sich ein Hügel, in dessen Wand ein Zwergloch zu sehen ist. Es wird erzählt, daß mit diesem Loche ein Gang in Verbindung steht, der unter dem Bette der Eger zum Schlosse Schönburg führt. Neben dem Zwergloche ist das Reimfeld. Einst pflügte hier der Besitzer. Da stand plötzlich ein Zwerglein vor ihm und bat: „Bauer, Bauer, ackere nicht zu tief, du reißt mir meinen Backofen auf." Der Ackersmann wollte jedoch dem Männlein kein Gehör schenken, bis dieses sagte: „Ich bring´ dir einen Kuchen fein". Und richtig! Kaum hatte es sich entfernt, kam es auch schon wieder und brachte zwei der allerschönsten Kuchen. Der eine mundete dem Beschenkten so, daß er dachte: „Den zweiten wirst du mit heimnehmen" und wickelte ihn in sein Brottuch. Als er aber nach Hause kam und auspackte, da war aus dem Kuchen ein Kuhfladen geworden.

 

Der Hundsfelsen.

Bei der Kettwaer Mühle steigt wie eine Wand der Hundsfelsen empor. Von ihm fiel einst ein Hund herab in das Steingerölle, ohne jedoch größeren Schaden zu erleiden. Auf dem Felsen soll früher eine Scheibe gestanden sein, nach der die Ritter von Schönburg schossen. Auch soll es hier „umgehen"; denn Leute bemerkten zur Mitternachtszeit auf ihm ein Licht und sahen in den Abendstunden einen Würgbüschel umherlaufen.

 

Der Wassermann.

In den Fluten der Eger wohnten die Wassergeister oder Wassermänner. Mit den Menschen verkehrten sie sehr freundlich, zeigten sich hie und da auf den Steinen an der Eger oder auf dem Lande selbst, gingen auch in die Bauernhäuser und setzten sich zum warmen Ofen. Das „Wassermännl" hatte ein kurzes, graues Röcklein mit langen Zipfeln, die immer vom Wasser trieften, kurze, graue Hosen, ebensolche Strümpfe und Schuhe. Den Kopf deckte ein dreieckiger, schwarzer Hut. In der Hand hielt er eine Rute, die von den Leuten „Zauberrütl" genannt wurde. An Sonn- und Feiertagen kam der Wassermann, der die Strecke von Klösterle bis Woslowitz inne hatte, ins Wirtshaus an der Eger und schaute den Belustigungen der Biertrinker zu. Er trank nie ein Bier. Doch setzte er hohes Geld auf eine Karte oder wettete mit den Burschen des Dorfes auf der Kegelbahn. Manchmal erzählte er schnurrige Dinge und die Anwesenden lauschten auf seine Worte. Dabei legte er nie sein Zauberrütl zur Seite oder versteckte es an einen sicheren Ort.

Das gute Verhältnis zwischen diesem kleinen Wesen und den Ortsbewohnern wurde gar bald getrübt. Ein Bauer aus Kettwa machte sich einmal den Spaß, das Zauberrütl an einen anderen Ort zu legen. Als der Wassermann nach Hause gehen wollte, bemerkte er mit Schrecken, daß seine Rute fehlte, denn dann schwand seine Kraft und Gewalt über die Menschen. Alles Bitten und Flehen war umsonst, der Bauer war nicht zur Herausgabe zu bewegen. Schließlich meinte dieser: „Wenn du mich zwingst, bekommst du die Rute wieder." Beide gingen nun auf den freien Platz an der Eger und fingen an zu ringen. Alle Leute schauten zu. Endlich blieb der Bauer Sieger. Da rief ihm der Zwerg zornig zu: „Hättest du nur keinen Knoblauch gegessen, so wäre ich sicher Sieger geblieben. Aber wir wetten später ab. Du kommst mir sicher einmal in mein Reich und dann werde ich dir schon einen Spuk beweisen." Sprachs und verschwand in der Eger. Der Wassermann blieb von diesem Tage an aus und in der Gesellschaft war ein Riß. Hatte man sich doch an dieses Männlein wie an einen guten Bekannten gewöhnt. Nach und nach vergaß man den Zwerg ganz und gar. Der Winter zog ins Land und baute wie gewöhnlich die Eisdecke über die Eger. Die Leute gingen übers Eis. Auch unser Bauer wollte mit seiner Frau, die den Mutterfreuden entgegensah, die Kirche in Klösterle besuchen. Als nun beide die Mitte des Flusses erreicht hatten, öffnete sich das Eis und ein kräftiger Arm zog die Frau in die Tiefe. Gleich darauf schloß sich das Eis wieder. Dies alles ging so schnell, daß der Bauer nicht einmal helfen konnte. Wie betäubt stand er da. Er hörte nur noch ein heiseres Lachen weit unter dem Eise. So rächte sich der erzürnte Zwerg. Heute noch wird den kleinen Kindern mit dem „Wassermanne" gedroht.

 

Das eiserne Kreuz auf dem großen Stück.

Wer von Kettwa auf der Straße nach Woslowitz geht, erblickt beim Abzweigen eines Feldweges zur linken Seite ein altes eisernes Kreuz. Betritt man jedoch diesen Ort zur Geisterstunde, so vernimmt man ein Knistern gleich dem Brechen vieler kleiner Stäbe.

Das Zwergloch beim Endersacker.

Auf dem Abhange des Hohbühls heißt eine Flur der Endersacker. In seinen Rainen liegt ein Zwergloch. Einst scholl aus seinem Inneren der fortwährende Ruf: „Mir aa an !" (Mir auch einen!) Ein Ackersmann, der eben auf dem Felde pflügte, hielt diesen Ruf für einen Scherz und rief ebenfalls: „Mir aa an!" Da kam ein Zwerglein und überreichte ihm einen kleinen, aber vornehmen Kuchen. Der Pflüger nahm jedoch die Gabe nicht, sondern wies sie höhnisch zurück. Auf einmal erhielt er eine schallende Ohrfeige und Kuchen und Zwerg waren verschwunden.

Bereits war diese vorliegende Arbeit zur Presse befördert worden, da erlitt die Schulgemeinde Kettwa einen herben Verlust. Ihr verdienstvoller Oberlehrer, Herr Johann Klingöhrl, Mitglied des Gemeindeausschusses in Kettwa und Ehrenmitglied der Feuerwehr-vereine in Kettwa und Boxgrün, starb am 19. November 1913 nachmittags 3 Uhr plötzlich im Alter von 57 Jahren an Hirnschlag. Seine sterbliche Hülle wurde am Samstag, den 22. November, unter überaus zahlreicher Beteiligung von groß und klein, nah und fern auf dem Friedhofe zu Maria-Trost in Klösterle zur ewigen Ruhe gebettet. Die Schulgemeinde wird ihrem liebenswürdigen Oberlehrer ein dankbares Angedenken bewahren.

Anmerkung:

Dies ist eine Abschrift aus dem Originalbuch in der Kaadner Bibliothek. Um die ursprüngliche Schreibweise nicht zu verändern, erfolgte die Abschrift exakt wie im Original.

 

Schön Gutta vom Hassenstein

Der deutsche Kaiser Heinrich III. (1039- 1056) hatte im Reich vielfach mit den Auflehnungen unzufriedener Reichsfürsten zu kämpfen. Einmal wäre er sogar einer weitverzweigten Verschwörung zum Opfer gefallen., wenn er nicht von einem seiner Anhänger eine Warnung erhalten hätte, die ihn instand setzte, der Gefahr zu begegnen. Ein angesehener Ritter namens Emerich war es, der ihm die Pläne der Verschwörer zur rechten Zeit verraten hatte.

Der Kaiser zog den getreuen Emerich in seine Nähe und ließ sich von ihm auch auf seiner Heerfahrt nach Böhmen begleiten, um den mächtigen Böhmenherzog Bretislav I. zur Zahlung des schuldigen Tributes zu zwingen. Nach glücklicher Beendigung seiner Heerfahrt dachte Heinrich daran, die Treue Emerichs zu belohnen, und gab ihm die Erlaubnis und die Mittel zum Bau einer Burg in einer beliebigen Gegend.

Emerich blieb im Böhmerland und bald errichteten seine Werkleute unfern des Meißnerischen Landes am steilen Abfall des Erzgebirges eine schier unbezwingbare Feste auf. Sieben Jahre dauerte der Bau. Als Emerich einzog, nahm er sich vor, als Gebieter Gerechtigkeit, aber auch die vollste sittliche Strenge walten zu lassen. Unter anderem legte er ein Gelübde ab, sonderbar und folgenschwer: Diejenige Bewohnerin der Burg, welche zuerst die Ehre verlieren würde- und es sollte seine eigene Tochter sein-, wollte er bei lebendigen Leibe einmauern lassen. Heute noch ist in einer geborstenen Mauer eine Nische zu sehen, welche wohl dafür vorgesehen sein muß.

Die finstere Mauerhöhlung schien indessen leer zu bleiben; friedlich gingen die Jahre dahin und man dachte in der Burg kaum noch an das Gelübde. Ein glückliches Familienleben verschönte die einsame Ritterburg, und mit Stolz und Freude leiteten die Eltern die Erziehung der drei Söhne. Nachdem sie zu stattliche Jünglingen herangewachsen waren und den Ritterschlag erhalten hatten, dienten sie an Höfen im Deutschen Reich.

Später schenkte die Burgfrau ihrem Gemahl noch ein Töchterchen, dessen Geburt aber der Mutter das Leben kostete. Unter heißen Tränen empfahl die Sterbende ihr Kindlein dem Alten Schloßkaplan, und dieser gelobte, das Kind in sichere Obhut zu nehmen, wenn der Vater abwesend war. Der ehrwürdige Greis kam diesem Versprechen gewissenhaft nach. Er legte die Keime des Guten in das zarte Herz des Mädchens und sah zu seiner Freude, wie sie aufgingen und sich entfalteten.

Als Gutta, so hieß die herrliche Blume, zur Jungfrau herangewachsen war, war sie der Stolz und der Liebling des Vaters und aller. Nun mußte der Ritter bedacht sein, seine Tochter zu versorgen und sich zugleich eines Nachfolgers zu versichern; denn sein Söhne weilten in unerreichbaren Fernen und niemand hatte eine Kunde von ihnen erlangt. Kaiser Heinrich IV. hatte gerade eine Reichstag nach Regensburg einberufen und Emerich begab sich ebenfalls dorthin. Er glaubte, unter den versammelten Reichsfürsten eine Eidam zu finden.

Gutta war jetzt wieder der Obhut des Kaplans anvertraut und streifte mit und ohne ihn oft stundenlang in den prächtigen Wäldern umher. Oft ruhten die Blicke der beiden auf dem moosigen Waldboden und vergaßen beim Anblick der herrlichen Natur ganz die Vorkommnisse des Alltagslebens.

Als sie wieder einmal so dasaßen, rauschte es im Gebüsch und heraus trat ein ritterlicher Jüngling. Gutta erschrak, aber bald war jeglicher Argwohn zerstreut. Als der Ankömmling erzählte, daß er ein fahrender Ritter aus dem Sachsenlande sei und er in der schönen Gegend einige Tage zu verweilen gedenke.

Nach wenigen Tagen trafen sich die beiden wieder, und, wie es so gewöhnlich geht, immer wieder und wieder. Der väterliche Freund ahnte nichts Arges und bemerkte nicht, daß in die Herzen der beiden die Liebe eingezogen war. Gutta war ohne Falsch und wollte es dem Priester offenbaren. Da traf aus Regensburg die Kunde ein, Emerich werde in den nächsten Tagen zurückkehren und der Tochter einen erkorenen Bräutigam gleich mitbringen. Der Schloßkaplan teilte Gutta das alsbald mit. Er vernahm von ihr das Geständnis, daß ihr Herz bereits vergeben sei. Heftig erschrak der Greis, denn er kannte die Strenge seines Herren und gedachte der unheimlichen Mauernische. Nach reiflicher Überlegung beschloß er, die schöne Gutta in das St. Magdalenen- Kloster nach Seelau zu bringen, während sich ihr Verlobter einstweilen bei den Benediktinern in Klösterle aufhalten sollte.

So blieb nur der greise Kaplan alleine zurück und es blieb ihm vorbehalten dem heimgekehrten Schloßherrn das Geschehene schonend zu berichten. Schier grenzenlos war die Wut Emerichs, und er schwor, eher daß er verderben wolle, als seinem Kind zu verzeihen.

Sein Grimm kehrte sich auch gegen den Priester. Er stürzte ihn zur Treppe hinab, so daß er entseelt in seinem Blute liegenblieb. Nun erst kam der Ritter zur Besinnung und dachte an die Verfolgung, welche die Geistlichkeit gegen ihn einleiten würde, wenn sie vom dem Mord Kenntnis erhalten würde. Er erinnerte sich an die Mauernische und hier bekam der langjährige Berater seine letzte Ruhestätte.

Von Gewissensqualen gepeinigt, irrte Emerich in den weiten Räumen seines Schlosses umher. Doch fand er nirgends Ruhe, bis ihn das gerechte Verhängnis ereilte. Um sein Gewissen zu betäuben, ergab er sich dem Trunke. Als er eines Abends sein Gemach verließ, verlor er das Gleichgewicht und stürzte über die steile Treppe hinab. Auf denselben Stein, auf dem der Schloßkaplan seine Seele ausgehaucht hatte, blieb sein zerschmetterter Körper liegen. Die Knechte begruben seine Körper im grünen Hain und verließen die fluchbeladene Stätte. Und wenn sie einmal von der Burg sprachen, sagten sie : "Haß dem Stein !". Daraus wurde später dann der Name "Hassenstein".

Und die schöne Gutta ? Die Leute erzählten oft, daß sie im Kloster eine Nonne sei, die man immer weinen sehe, das Gesicht gegen die kalten Gitterstäbe des Fensters gedrückt. Und der Sachsenritter ? Der blieb auch im Kloster; denn nichts galt ihm die Welt ohne Gutta.